Therapie-Ablauf in der Homöopathie


Die Herangehensweise in der Homöopathie richtet sich danach, ob eine plötzlich aufgetretene

akute Erkrankung vorliegt, die meistens eine deutlich erkennbare Ursache hat, oder ob eine

chronische Krankheit vorliegt (s.u.).

 

Akute Erkrankung:
Hier kann die Fallaufnahme und Mittelwahl sehr schnell aufgrund der akuten Beschwerden getroffen werden.
Akute Zustände können oft auch von versierten Laien mit Hilfe der homöopathischen Hausapotheke behandelt werden.
Beispiel: Akute Ohrenschmerzen nach Aufenthalt in kaltem Wind mit plötzlichem Fieber: das angezeigte homöopathische Mittel wäre "Aconitum".

 

 

Chronische Erkrankung:
In den meisten Fällen handelt es sich aber um chronische Krankheiten.  D.h. die Beschwerden entstehen auf dem Boden verschiedenster Faktoren und haben die Neigung nicht vollständig auszuheilen oder immer wieder zu kommen. Zu diesen Faktoren zählen:
- die angeborenen Veranlagungen (Körpertyp, Krankheiten, die immer wieder in der Familie
   auftreten, Erbfaktoren...)
- Lebensumstände (Arbeit, Familie, Wohnsituation, Beziehungssituation...)

- psychische Faktoren (Traumata, Lebenseinstellung, Spiritualität...)
- Vorbehandlung, Medikamente, Impfungen
- Ernährungsweise
- und andere
In dieser Situation ist es sinnvoll, eine tiefgehende, vollständige Fallaufnahme zu machen, um die Reaktionsmuster des Menschen kennenzulernen, und ein ganzheitliches Behandlungsverfahren anzustreben, das all die o.g. Faktoren mit berücksichtigt. Dafür dient die:


Homöopathische Anamnese:
Das ist ein Gespräch von ca. 1,5 - 2 Std. Dauer (bei Kindern i.d.R. kürzer), in dem all die oben genannten Faktoren zur Sprache kommen sollen.
Zunächst steht die Hauptbeschwerde im Mittelpunkt, die dann mit Angaben aus der eigenen Krankengeschichte und Familiengeschichte ergänzt wird.
Neben den aktuellen Beschwerden spielen auch die Beschwerden der Vergangenheit eine Rolle, da sich an ihnen die Dynamik der Krankheit ableiten lässt und wichtige Hinweise für die Einschätzung des Heilungsverlaufs erfasst werden.
Es ist gut, wenn diese Fragen schon im Vorfeld durchdacht und nachgeforscht werden. Je vollständiger das Bild ist, desto genauer kann eine homöopathische Arznei zugeordnet werden.

Klären Sie bitte vor dem Erstgespräch möglichst folgende Fragen:

- gegenwärtige Beschwerde: was bessert oder verschlimmert den Zustand? Gab es einen Auslöser?
- Vorerkrankungen, frühere Beschwerden
- Operationen
- Kinderkrankheiten (Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Keuchhusten...)
- Hauterscheinungen (Warzen, Gürtelrose, Herpes, Ekzem, Neurodermitis, Milchschorf...)
- Medikamente
- Impfungen
- Befunde, Untersuchungsergebnisse soweit vorhanden

Therapie:
Aufgrund dieser Angaben werden ein oder zwei homöopathische Mittel ausgesucht, die dem Organismus die Information (energetische Arzneien!) geben, wo der Heilungsweg verläuft.
Damit der Organismus diese Information gut umsetzen kann, ist es gerade in chronischen Fällen hilfreich, parallel mit unterstützenden Maßnahmen zu arbeiten (z.B. Ernährungsumstellung, alles, was die "Lebensgeister weckt": Musik, Gesang, Kunst, Bewegung, Tanz, Licht, etc..., Untersuchung und ggf. Änderung der weiteren Lebensumstände)

Diese Empfehlungen und Therapien dienen unter anderem dazu, das Immunsystem zu stärken, die Übersäuerung des Gewebes zu reduzieren und die Ausleitungsorgene (Leber, Niere, Darm und Haut) in ihrer Tätigkeit zu unterstützen - kurz: den Organismus reaktionsfähig zu machen.

In 4 - 6 Wochenabständen wird in Folgegesprächen der Verlauf der Behandlung beurteilt und die weiteren Schritte bzw. Mittelwechsel festgelegt.